Da ist es also, das neue Jahr!

Die Welt hat sich verändert und ich liebe sie sehr!

Oder aber alles beim Alten, alles bleibt gleich?

Egal wie man’s nun empfindet, draussen dämmert es eindeutig wieder früher. Die Tage werden damit langsam aber stetig wieder lichtvoller und damit gefühlt länger. Eine freudige Tatsache wohl für die meisten von uns.
Ich für meinen Teil konnte nie sehr viel mit dem Jahreswechsel bzw. mit der damit verbundenen Feierei anfangen. Das neue Jahr fühlte sich nie nach Neubeginn an. Weder spriessen die Knospen, noch fällt der Neujahrstag exakt mit der Wintersonnwende zusammen. Warum nur, ist es also der 1. Januar, an dem wir das neue Jahr festmachen? Eine kalendarische Besonderheit, irgendwie. Nun ja, für den Moment (respektive den Rechercheumfang dieses Texts) bleiben die dafür verantwortlichen Gründe im Dunkeln. Papst Silvester I., dessen Todestag die katholische Kirche am 31. Dezember mit verschiedenen Feierlichkeiten begeht, hätte sie vielleicht gekannt…

Während die Welt sich also zum Jahreswechsel gratulierte und es dazu knallte und chlöpfte, drangen aus dem Gemeinschaftsgarten leise Hammergeräusche. Hört mal wer da hämmert 2.0. Ein von langer Hand geplantes Projekt findet endlich seine Umsetzung! Ich stecke mitten in der Arbeit an einer 6 Meter langen und 60 cm hohen Trockensteinmauer. Was aktuell noch aussieht wie eine archäologische Fundstätte, soll in naher Zukunft Lebensraum und Unterschlupf für Tiere und Pflanzen wie Kleinfarne, Hauswurz und verschiedene andere trockenheitsliebende Arten bieten.
Die Steine einer Trockensteinmauer werden ohne Mörtel passgenau aufeinandergeschichtet und verkeilt. Dadurch bleiben Spalten, Ritzen und verschiedene Hohlräume bestehen – ein willkommenes Versteck für Besucher oder Dauergäste. Sucht man im Hochsommer nach einem Ort um sein Schoggistängeli für die spätere Znünipause «schmelzfrei» zu lagern, so steckt man es am besten in eine Trockensteinmauer: Die Temperatur im Mauerinnern bleibt nämlich über das Jahr gesehen plus minus konstant. Diese Besonderheit der Bauwerke wird manchmal auch von Tieren genutzt – sie verkriechen sich zwischen den groben Steinen und harren dort frostfrei den Winter aus.
Besonders schön wäre, wenn sich im Laufe der Zeit bei unserer neuentstehenden Mauer die eine oder andere Eidechse einfinden würde. Oder wenn die Mauer einer Blindschleiche oder einer Kröte Unterschlupf bieten könnte. Diese Tiere sind wertvolle Verbündete im Streben nach einem guten ökologischen Gleichgewicht (und damit auch dem massvollen Vorkommen von Schnecken…) im Naturgarten.

Und nicht nur Reptilien und Amphibien sollen neu Gelegenheit haben, sich bei uns im Gemeinschaftsgarten ein Plätzchen einzurichten. Für die kommenden zwei Jahre, also für die Saison 2025 und 2026 stehen im Garten aktuell noch 5 Plätze zum freien Gärtnern zur Verfügung!

Und ja, wer mag, wird von mir in dieser Zeit natürlich auch in die hohe Kunst des Trockenmauerbaus eingeweiht 😉